Anleitung zum Glücklichsein
(Lesezeit 3 Minuten)
Wir leben in einer beängstigenden Zeit, empfindest du das auch so?
Corona hat uns nun schon das zweite Jahr „am Wickel“, wir leben und erleben Einschränkungen und vielfach auch Angst.
Seit anderthalb Jahren wird uns Angst gemacht, werden wir mit Zahlen und von höchster Stelle verordneten Vorsichtsmaßnahmen überschüttet. Jeden Tag.
Wir sollen vorsichtig sein, um unsere und die Gesundheit unserer Mitmenschen zu schützen.
Viele von uns leben mit Angst, viele aber ducken sich weg.
Niemand hat uns erklärt, wie wir uns und unsere Gesundheit, und damit auch die unserer Mitmenschen schützen können, ohne Angst haben zu müssen.
Was ist mit Spaß, mit der Freude am Leben, mit dem positiven Denken?
Unser Leben besteht nicht nur aus Impfungen, Maskentragen, Abstand halten und Angst haben!
Das ist nicht der Auftrag unseres Daseins! Der Auftrag unseres Daseins ist – neben der Verantwortung für ein soziales Miteinander und somit der Einhaltung der gegenwärtig erforderlichen Schutzmaßnahmen – auch Freude am Leben, Lebensqualität zu haben!
Weißt du noch, wie es geht?
Was tust du für dich, um glücklich und leicht zu sein?
Erlaubst du dir, dich täglich auf etwas freuen zu können?
Erlaubst du dir Leichtigkeit, auch in schwierigen Zeiten?
Ich meine nicht das große Glück, das mit bedeutenden Ereignissen oder Erlebnissen einhergeht.
Ich rede(schreibe) vom kleinen Glück, von den kleinen, vermeintlich unbedeutenden Momenten, die du dir vielleicht gar nicht bewusst machst. Das intensive Gespräch mit Freunden, das köstliche Stück Kuchen am Nachmittag, der erste Kaffee am Morgen.
Schenk’ dir ein Lächeln! Lächle dich morgens vor dem Spiegel an, ja – dich! Spürst du, wie gut das tut? Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen „begründetem“ Lachen oder Lächeln. Wenn du einfach so deine Mundwinkel hochziehst, hat das denselben Effekt: Durch dein Lächeln oder auch Lachen wird vermehrt Serotonin ausgeschüttet, ein glücklich machender Botenstoff. Menschen, die viel lachen oder eben auch lächeln, sind ganz zweifellos die Glücklicheren unter uns – und auch die Gesünderen.
Und deshalb: lächeln!
Wirf`dem Tag dein Lächeln ins Gesicht und erlebe, wie gut dir das tut! Du kannst es!
Erfreue dich an den Kleinigkeiten, und versuche einfach einmal, in deinem täglichen Tun inne zu halten, um Kleinigkeiten bewusst wahr zu nehmen, um dich an ihnen zu erfreuen.
Ich war neulich für eine Woche in einem „Stille-Retreat“ im Schwarzwald. Neben Yoga und Atemübungen gehörte auch ein viertägiges Schweigen dazu. Also wirklich Klappe halten. Nicht lesen, nicht schreiben, keine Mails, keine Telefonate und natürlich auch keine Textnachrichten per Handy. Fünfunddreißig Leute an einem Ort, die sich auch beim Essen nicht unterhielten. Weißt du, was besonders toll war? Die Erfahrung zu machen, dass ich durch das Schweigen, also durch das nicht-abgelenkt-sein beim Essen die einzelnen Geschmackskomponenten herausgeschmeckt habe. Ich konnte mein Essen ganz anders genießen. Das war eine tolle Erfahrung. Zu schweigen ist überhaupt eine tolle Erfahrung, aber das ist ein anderes Thema. Ich will dir lediglich vermitteln, das die Fokussierung auf die einfachen Dinge im Leben auch glücklich machen kann. Und die einfachen Dinge haben wir jeden Tag. Versuch´es einfach einmal.
Und noch etwas: Du darfst genießen und dich freuen. Du sollst es sogar. Jeden Tag. Also nimm dir für jeden Tag etwas vor, auf das du dich freuen kannst. Etwas Kleines, etwas, das zu erleben und zu genießen überhaupt nicht aufwendig ist.
Abschließend gebe ich hier ein Gedicht wieder, das ich neulich zugeschickt bekommen habe. Vielleicht hast du genauso viel Spaß daran wie ich. Viel Vergnügen beim Lesen. Und viel Vergnügen beim Leben!
Wie man ein Künstler wird
Lass dich fallen. Lerne Schlangen zu beobachten.
Pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemand Gefährlichen zum Tee ein.
Mache kleine Zeichen, die „ja“ sagen und verteile sie überall in deinem Haus.
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue dich auf deine Träume.
Weine bei Kinofilmen,
schaukle, so hoch du kannst, auf einer Schaukel bei Mondlicht.
Pflege verschiedene Stimmungen,
verweigere dich, „verantwortlich zu sein“ – tu es aus Liebe!
Mache eine Menge Nickerchen.
Gib Geld weiter. Mach es jetzt. Das Geld wird folgen.
Glaube an Zauberei, lache eine Menge.
Bade im Mondschein.
Träume wilde, phantasievolle Träume.
Zeichne auf Wände.
Lies jeden Tag.
Stell dir vor, du wärst verzaubert.
Kichere mit Kindern. Höre alten Leuten zu.
Öffne dich. Tauche ein. Sei frei.
Preise dich selbst.
Lass die Angst fallen, spiele mit allem.
Unterhalte das Kind in dir. Du bist unschuldig.
Baue eine Burg aus Decken. Werde nass. Umarme Bäume.
(Autor*in unbekannt, in: Abendfibel müder Seelen, 10)